06. – 13. Juli 2016 – Berlin
Tag 1
Beim Berlin River Camp trafen sich junge Menschen aus 18 verschiedenen Ländern, um über den Schutz von Flüssen im urbanen Raum zu sprechen. Der erste Tag begann eigentlich in der Nacht davor am Wiener Hauptbahnhof. Dort trafen wir (Theresa, Ari und Jana) uns zum ersten Mal. Wir waren überaus aufgeregt, was die nächsten Tage bringen würden. Zunächst kauften wir noch ein paar Dinge für den internationalen Abend ein und stiegen dann in den Zug. Nach einer spannenden Nacht im Zug, in der Diebe fast in unsere Kabine einbrachen, erreichten wir den Bahnhof Berlin Südkreuz. Da das Camp erst am späten Nachmittag begann, verbrachten wir die Zeit bis dahin mit einem netten Spaziergang durch den Bezirk. Wir fanden eine leckere, kleine afrikanische Snack-Bar, die unseren Tag rettete.
Später bezogen wir unseren gemütlichen Holzhütten und lernten die Gruppe kennen. Bei einem Fluss-Ritual wurde das Wasser von Flüssen aus den verschiedenen teilnehmenden Ländern zusammengemischt. Danach stand ein Vortrag über “Counter-Mapping” am Programm.
Tag 2
Der zweite Tag begann mit einem Spaziergang entlang der Spree. Begleitet wurden wir von zwei Damen, die ihr “Natural Swimming Pool”-Projekt vorstellten. Es war gut, auf diese Art und Weise in das Thema einzusteigen, denn es gibt keine offiziellen Bademöglichkeiten an der Spree. Danach hatten wir ein tolles Mittagessen in dem ersten und einzigen Gemeinschaftsgarten Berlins.
Am Nachmittag teilten wir uns in Arbeitsgruppen auf und diskutierten über das Thema Wasserqualität und andere Aspekte des Gewässerschutzes. Am Abend besuchten wir einen Vortrag über Wasser-Lobbying, gehalten von Balazs Horvath, einem Mitarbeiter des Europäischen Umweltbüros.
Tag 3
Der dritte Tag war eines der Highlights der Woche. Wir starteten mit zwei Vorträgen im Haus der Demokratie und Menschenrechte, in welchen sich alles um das Wasser als Gemeingut drehte. Eine Präsentation wurde von Dorothea Härlin gehalten. Sie erzählte uns ihre eindrucksvolle Geschichte, wie sie für das universelle Recht auf Wasser kämpft und hat uns vor allem mit ihrem Zitat “Water flows everywhere, but we as activists also flow everywhere” inspiriert.
Danach ging es in den Bundestag, wo das vierte ‘River Parliament’ stattfand. Für uns war dies ein sehr denkwürdiges Ereignis, denn die meisten von uns haben einen Ort wie diesen noch nie von innen gesehen. Nichtsdestotrotz war es schade, dass die PolitikerInnen der Grünen Partei zwar sehr viel redeten, aber eigentlich nichts sagten.
Alle, die Berlin von oben sehen wollten, machten einen Abstecher in den historischen Teil des Parlaments. Am Ende des Tages feierten wir unsere kulturelle Vielfalt bei einem internationalen Abend mit jeder Menge köstlichem Essen aus der ganzen Welt.
Tag 4
Dieser Tag war der Tag der Gruppenaktivitäten und Freizeit. Die Theatergruppe probte für ihre Show beim Big Jump, der am nächsten Tag auf der Insel der Jugend stattfand. In der Zwischenzeit führten die anderen ein Brainstorming zur Big Jump App durch, die voraussichtlich 2017 live geht.
In der freien Zeit des Tages besuchten wir die Berliner Mauer und den Mauerpark.
Tag 5
Endlich kam der Tag, auf den wir alle gewartet hatten – es war Zeit für den Big Jump auf der Insel der Jugend. Mit dabei waren auch ein paar PolitikerInnen sowie VertreterInnen von Wasserinitiativen. Die vorbeikommenden Passanten waren sichtlich erstaunt darüber, dass Leute in dem Fluss schwimmen. Aufgrund der Wasserverschmutzung ist dies in der Region nicht wirklich üblich.
Natürlich verbrachten wir den Abend damit, das Finale der Europermeisterschaft anzusehen.
Tag 6
Am letzten Tag ging es verstärkt um die Gruppenarbeiten und um die Präsentation der Ergebnisse. Zusätzlich hatten wir eine Diskussion über die Idee einer Big Jump App. Am Nachmittag gab es ein Brainstorming über das River Camp 2017 in Slowenien, das sich um Wildflüsse drehen wird. Außerdem unterstützten wir die TeilnehmerInnen aus Bosnien Herzegowina, indem wir einen Brief an ihre Regierung unterzeichneten.
Da es sich um unseren letzten Abend handelte, tanzten wir die ganze Nacht durch und feierten die großartige Gruppe, die tolle Woche und all die verschiedenen Aktionen, die wir in Zukunft umsetzen wollen. Wir werden etwas verändern!