“Crossing Paths – Driving Change”, ein Training für JugendarbeiterInnen aus aller Welt zu Themen wie Mobilisierung von Jugendlichen, Nachhaltigkeit im Alltag und Umweltschutz. Aber was heißt das?
Für uns als Planungsteam hieß es viel. Angefangen hat es als kleine Idee des Action Leader Trainings. Fünf zukünftige Action Leader entschieden sich, ein Sommercamp für junge Menschen zu organisieren. 20 Leute sollten es sein und in gemütlicher Atmosphäre wollten wir Übungen und Aktivitäten zu Nachhaltigkeit im Alltag mit den TeilnehmerInnen machen. Dass es im Endeffekt ein zehn Tage langes, EU-gefördertes Sommertraining mit TeilnehmerInnen jeden Alters aus zehn verschiedenen Ländern wurde, konnten wir damals noch nicht wissen.
4. Juli 2018: 25 Menschen aus insgesamt zehn Ländern fanden sich auf dem LebensGut Miteinander, unserer Unterkunft für die nächsten zehn Tage, ein. Für uns als Team war die Atmosphäre angespannt, aber wir wussten: das Programm steht, die ExpertInnen haben zugesagt und die Kaffeemaschine funktioniert.
Die Location des Trainings war nicht zufällig gewählt. Das LebensGut Miteinander und seine 17 BewohnerInnen leben Nachhaltigkeit zu jeder Zeit. Sie Pflanzen ihr Gemüse selber, filtern ihr eigenes Wasser und produzieren eigenen Strom. So wollten wir den TeilnehmerInnen, die nicht unbedingt aus nachhaltig denkenden Umfeldern stammen, diese andere Lebensweise hautnah näherbringen.
Zehn Tage lang lebten, lernten, aßen, diskutierten und lachten wir gemeinsam. Die ersten Tage widmeten sich dem Thema Youth Empowerment. Ein Zugang zur Jugendarbeit, der nicht darauf abzielt die Meinungen, Gewohnheiten oder den Alltag von Jugendlichen zu beeinflussen. Bei Empowerment geht es vielmehr darum, Jugendliche zu bestärken, ihnen den Glauben an die eigene Kreativität, die eigene Stärke und ihre Kraft Veränderung zu bewirken zurückzugeben.
Neben Youth Empowerment war der Austausch zwischen JugendarbeiterInnen ein großes Thema. Kaum verwunderlich, dass bei Teilnehmenden aus Serbien, der Ukraine, Deutschland, dem Irak, Bhutan, Rumänien, Griechenland, Hong Kong, der Türkei und Österreich der Gesprächsstoff nie ausging. Welchen Zugang haben andere Länder zur Jugendarbeit? Was funktioniert in anderen Ländern und warum würde derselbe Ansatz im eigenen Land funktionieren? Und warum nicht?
Wir haben versucht, genügend Raum für eine tiefere persönliche Erfahrung zu bieten. Jeden Abend wurden unsere Gäste für 10 bis 20 Minuten alleine in die Natur geschickt, um über den Tag nachzudenken, die Natur zu genießen oder einfach die Welt zu retten.
Neben den Workshops und dem fixen Programm gab es eine Sache die fast noch wichtiger war: Das Gefühl, bei einem Event dabei zu sein, bei dem Menschen aus aller Welt versammelt sind. Die Gespräche z.B. während des Essens, bei denen man mehr über ein fremdes Land lernt, als man je glauben könnte.
Die Atmosphäre, die bei „Crossing Paths – Driving Change“ entstanden ist, war einzigartig. Das was wir wollten, haben wir erreicht. Für zehn Tage war das LebensGut Miteinander ein Ort des Lernens, der Motivation und ein lebender Beweis für die Wichtigkeit interkultureller Erfahrung und dafür sind wir extrem dankbar.
Und wie geht es weiter mit „Crossing Paths – Driving Change“? Naja, der Grundstein ist gelegt, internationale Freundschaften wurden geschlossen und Methoden sowie Know-How weitergegeben. Von Anfang an war ein Ziel unseres Projekts, die TeilnehmerInnen im Nachhinein bei nachhaltigen Projekten zu unterstützen. So sind manche mit fixen Plänen nach Hause gefahren, die sie in ihrer Heimat anpacken wollen. Und sie wissen: für alle Projekte, die jetzt aus „Crossing Paths – Driving Change“ entstehen, bekommen sie von uns unsere vollste Unterstützung. Gegen Ende des Trainings haben sogar manche gemunkelt, sie könnten sich vorstellen, nächstes Jahr dasselbe Event in ihrem eigenen Heimatland zu planen.
Vielleicht sehen wir uns ja bald in Hong Kong?
Dieses Projekt wurde mit der Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Hört sich super an, wäre gerne schon ein paar Jahre älter um dabei sein zu können