von Jessica Bindra
Am Freitag den 13. Oktober 2017 beim fünften Event unseres Projektes “Wien erleben. Mit allen Sinnen.” stand alles unter dem Motto der schwarzen Materie: natürlich ist die Rede vom Abfall!
Und so viel kann verraten sein: Bei diesem Event blieben keine Hände sauber. Der Tag startete in der Favoritenstraße 8, den Interface Klassenräumen. Pünktlich um neun fanden sich die SchülerInnen in der Klasse ein und wir freuten uns über schon bekannte und auch einige neue Gesichter. Gleich anschließend, nach kurzer Aufwärmphase und Kennenlernen, ging es an den Vortrag von Gudrun. Sie ist ehemalige Mitarbeiterin am BOKU Abfallinstitut und studierte Schadstofftechnik. Als Expertin führte sie uns in den Fachbereich der Abfallwirtschaft ein. Dabei war der Vortrag jedoch keinesfalls trocken oder zu theoretisch, wie man es vielleicht von dieser Materie erwarten könnte, sondern geprägt durch Interaktivität und einen spielerischen Zugang zum Thema.
Dabei faszinierte das Interesse und die Diskussionskompetenz der SchülerInnen uns alle sehr. Besonders die Grundgedanken der Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Reparatur und Upcycling, im Sinne der Abfallhierarchie stießen auf reges Interesse. Der Gedanke anzusetzen bevor der eigentliche Abfall überhaupt entsteht war sichtlich ein gemeinsames Anliegen. So wurden schon während dem ersten Teil des Events aktiv Lösungsvorschläge, Vermeidungsstrategien und Ideen für den persönlichen Alltag geäußert.
Anschließend ging es für Picknick und spielerische Aufgabenstellungen zum Thema Mülltrennung in den Innenhof. Bevor wir uns alle gemeinsam weiter auf den Weg zum Mistplatz Favoriten Sonnleithnergasse, nahe der Schule, aufmachten. Dort wurde uns das System der Mülltrennung und vor allem dessen Bedeutung und Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft von einem MA48-Mitarbeiter nahegebracht. Und das mit einer Leidenschaft, wie sie wohl nur ein alt eingesessener Wiener für einen solch speziellen Fachbereich mitbringt.
Vor dem Hintergrund, dass es, wie neurobiologische Studien gezeigt haben, für uns Menschen eine große Herausforderung darstellt die zukünftigen Folgen unseres Handelns abzuschätzen, bestand die Herausforderung bei diesem Event vor allem im Bereich der Bewusstseinsschaffung. Fragen wie Was bedeutet es für mich zu trennen? Was geschieht, wenn ich nicht trenne? Warum muss ich einen Öli benutzen? prägten daher die gemeinsame Diskussion. Am Ende erhielten wir jedoch den Eindruck, dass die Botschaft von Nachhaltigkeit und intergenerativer Gerechtigkeit angekommen sei. Zusätzlich konnten wir beobachten, dass neben den Gerechtigkeitsgedanken ebenso die Erwähnung individueller Konsequenzen (Strafzahlungen, verschmutzte Rohre zu Hause …) zu einer tatsächlichen Veränderung in den Alltagsgewohnheiten der SchülerInnen führen kann.
Wir bleiben gespannt und hoffen mit unserem letzten Upcycling Event am 20. Oktober, noch einen weiteren Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft im Sinne der SDGs leisten zu können.
Über die Autorin
Mein Name ist Jessica Bindra, ich bin Studentin an der Universität für Bodenkultur und Mitglied bei Generation Earth (GE).
GE bat mir und unserem Team von fünf weiteren engagierten Personen die Möglichkeit Projekte um zu setzten, die uns besonders am Herzen liegen. Dabei haben wir erkannt, dass unser Herzensanliegen eine Eventserie von Projekten zur Inklusion von Refugees ist