Vom 22. bis 28. September 2017 reisten fünf Generation Earth-Mitglieder zum diesjährigen Wild Rivers Camp. Bei dieser einwöchigen Veranstaltung trafen sich junge Menschen aus ganz Europa, um für Flüsse aktiv zu werden – diesmal in Slowenien. Das Camp ist eine Initiative des Youth Network for River Action, an dem Generation Earth als Partner beteiligt ist.
Als wir in Bohinj ankamen, waren wir von der umgebenden Landschaft überwältigt, denn wir befanden uns im Herzen des wunderschönen Triglav-Nationalparks. Nach einem herzlichen Willkommensgruß der OrganisatorInnen des Camps, einigen Spielen und einem gemeinsamen Abendessen waren alle gespannt auf die kommende Woche. Am nächsten Morgen begannen wir mit einigen Inputs: Ein Teil der Gruppe erfuhr mehr darüber, was wilde Flüsse ausmacht. Alle anderen bekamen in einem Workshop von drei Generation Earthlings Infos zum Riverwalking.
Die nächsten Tage waren nicht minder spannend: Wir tauschten unsere Erfahrungen über Aktionen zum Flussschutz aus und lernten voneinander. Wir sprachen über erfolgreiche Social-Media-Strategien und diskutierten verschiedene Arten des Aktionismus.
Einer der wichtigsten Punkte war die Erstellung eines Jugendmanifestes für wilde Flüsse, in dem wir unseren Standpunkt, unsere Kritik, Forderungen, Ideen und Gedanken zur Erhaltung, zum Schutz und zur Wiederherstellung von Flüssen für Entscheidungsträger darlegten. Außerdem schrieben wir dem Premierminister von Montenegro einen Brief. Denn in Montenegro bedrohen Pläne für Kleinwasserkraftwerke einige der letzten verbleibenden, unberührten Flüsse in Europa. In unserem Schreiben brachten wir unsere Bedenken zu diesen Plänen zum Ausdruck und forderten eine Entscheidung gegen die Bauarbeiten.
Obwohl wir viel gearbeitet und gelernt haben, war genug Zeit für Vergnügen und Entspannung: Wir gingen raften, um den wunderschönen Fluss Sava Bohinjka zu erkunden, waren schwimmen und wandern, um die wunderschöne Landschaft zu genießen. Am interkulturellen Abend genossen wir das internationale Essen, schlossen Freundschaften und beendeten generell diese aufregenden Tage mit Lagerfeuern, Liedern und guten Gesprächen.
Schon waren unsere vier Tage in Bohinj zu Ende und wir machten uns auf den Weg nach Ljubljana, um die letzten drei Tage unseres Camps in der schönen Hauptstadt Sloweniens zu verbringen. Bei einer Stadtführung mit dem slowenischen Team zeigten sie uns ihre Lieblingsrestaurants und -bars.
Der eigentliche Grund, warum wir nach Ljubljana gekommen sind: Wir hatten eine Botschaft zu übermitteln! Zunächst organisierten wir in der Innenstadt einen Flashmob, um Flyer zu verteilen und Bewusstsein für das ambivalente Thema “Wasserkraft” zu schaffen. Unter der Leitung von professionellen Tänzern des Meraki-Projektes führten wir unseren Flusstanz zweimal auf. Unsere zweite Aktion führte uns ins Europäische Parlament, wo wir dem slowenischen Vertreter der Europäischen Kommission unser Manifest vorstellten und mit ihm über wilde Flüsse diskutierten. Später hatte ein Teil der Gruppe die Gelegenheit, an einer Sitzung beim SPARE Wassermanagement-Treffen teilzunehmen. Dort diskutierten ExpertInnen und VertreterInnen von fünf Flüssen in fünf verschiedenen Ländern über den Stand ihrer Pilotprojekte zur Beteiligung am Flussmanagement. Nach so vielen Eindrücken kehrten wir in unser Hostel zurück, wo wir uns gemeinsam auf unsere Abschiedsparty am letzten Abend vorbereiteten. Ein letztes Mal feierten wir die Freundschaften, die wir schlossen, die Erinnerungen an das Camp und unser erfolgreiches Jugendnetzwerk für den Flussschutz.
Unser Camp endete am Ufer des Flusses Ljubljanica mit einer Wasserzeremonie. Voller Inspiration, positiver Gedanken und neuer Ideen blickten wir zurück auf eine aufregende Woche. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung und auf das Camp im nächsten Jahr!
Über die Autorin
Ich habe 2015/2016 das Action Leader Training gemacht und bin seitdem mit Generation Earth aktiv. Auch sonst beschäftige ich mich im Studium, in der Arbeit und in anderen Netzen mit globalen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen und stelle mir in diesem Zusammenhang die Frage nach einem “guten Leben für alle”, kurzum, einem nachhaltigen Leben in allen Bereichen. An Generation Earth finde ich das positive Netzwerk super, und, dass ich dieses Jahr auf das tolle Wild Rivers Camp mitfahren durfte.
Magdalena